Schirmherr der Initiative: Adnan Maral, bekannt unter anderem als Hauptdarsteller der ARD-Serie „Türkisch für Anfänger“

Interview mit Adnan Maral im Juni 2010. (Quelle: YouTube/Gemeinsam für Sven!)


Migrationshintergrund erschwert Spendersuche!

Eine Initiative aus 2010, die heute noch wirkt

Die Geschichte von Sven aus München zeigt, wie entscheidend genetische Vielfalt bei der Stammzellspende ist. Sein Name Sven lässt nicht sofort auf eine interkulturelle Familie schließen – doch Svens Vater stammt aus dem Irak, seine Mutter aus Deutschland. Diese besondere Mischung machte die Suche nach einem passenden Stammzellspender damals zu einer enormen Herausforderung. Im Dezember 2009 wurde bei ihm plötzlich akute Leukämie, also Blutkrebs, diagnostiziert.

Von einer Initiative zur Bewegung

Was als Hilfsaktion für Sven begann, wurde zu einem wichtigen Impuls für mehr Diversität in den Spenderdateien. Die Typisierungsaktion im Münchner CVJM brachte Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammen. Unterstützt von der DKMS und prominenten Fürsprechern machte die Initiative deutlich: Deutschland ist vielfältig und das spiegelt sich in unseren Genen wider. Und eine vielfältige Gesellschaft braucht eine ebenso vielfältige Spenderdatenbank.

Blutkrebs ist ein Sammelbegriff für verschiedene bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems, bei denen Blutzellen entarten und sich unkontrolliert vermehren.

Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung

Im Jahr 2010 begann die private Initiativgruppe „Gemeinsam für Sven! Gemeinsam gegen Leukämie!“, die sich aus Svens Freundeskreis zusammensetzt, mit dem klaren Ziel, dem jungen Filmemacher eine zweite Chance auf Leben zu geben.

Für eine erfolgreiche Stammzelltransplantation müssen dabei bestimmte Gewebemerkmale (HLA-Merkmale) zwischen Spender und Empfänger übereinstimmen. Diese Merkmale sind nicht zufällig verteilt, sondern haben sich über Generationen in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich entwickelt.

Menschen mit Migrationshintergrund wie Sven haben es oft schwer, ihren „genetischen Zwilling“ zu finden, da nicht alle genetischen Merkmale gleichermaßen in den Spenderdatenbanken abgebildet sind. Die Initiative möchte daher weiter Aufmerksamkeit dafür schaffen, dass sich Spender mit vielfältigen genetischen Wurzeln registrieren, um Leben retten zu können. Denn Leukämie kennt keine kulturellen Grenzen. Sven hatte damals Glück und für ihn konnte schließlich sein „genetischer Zwilling“ gefunden werden.

Wie Sie helfen können

Eine Typisierung ist bei jeder öffentlichen Registrierungsaktion sowie zuhause über einen einfachen Wangenabstrich mit Wattestäbchen möglich. Besonders wichtig ist, dass sich Menschen aller Herkünfte registrieren lassen. Denn jede einzelne Registrierung erhöht die Chance, dass Menschen ihren genetischen Zwilling finden. Mit der Registrierung als Spender können Sie also Teil einer lebensrettenden Gemeinschaft werden. Wir brauchen Sie im Kampf gegen Leukämie!

Die DKMS ist eine weltweit arbeitende Stammzellspenderdatei und unterstützt den Aufruf unserer Initiative.

Leben retten!

Svens Geschichte steht beispielhaft für viele andere Menschen mit Migrationshintergrund, die eine Stammzellspende benötigen. Stammzellspenden kann Menschen verbinden und Leben retten – unabhängig von Herkunft oder Hintergrund.

Adnan Maral: „Leukämie kann jeden von uns treffen. Deutsche ebenso wie Türken oder Menschen aus anderen Ländern. Damit alle die gleiche Chance haben zu überleben, mein Appell an alle: Lasst Euch als Stammzellspender registrieren! Jeder, der sich typisieren lässt, ist ein kleiner Held! Und kann als Lebensretter vielleicht sogar mal zu einem großen Helden werden.“

Informationen zur Typisierung